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Alt sein dürfen

Die Befindlichkeit des Alters und die Definition, was es denn eigentlich ausmache, würde vor allem von den Jüngeren bestimmt, glaubt das Magazin ngo-online.  Dabei interessieren sich junge Menschen viel weniger um ‚die Alten‘, als diese glauben.

 

Einerseits ist ‚alt werden‘ ein gewisses Tabuthema, Mann/ Frau will ja vor allem seine Jugendlichkeit ausleben, Pläne und Freundschaften für das Leben schmieden, in dem der Lebensabend keinen Platz hat. Und das ist auch gut so, denn wir würden sonst wohl Fortschritt und Zukunft missen.

 

Anderseits ist ‚das Alter‘ mit negativen Vorstellungen behaftet. Alte Menschen sind für die Jungen eigentlich überwiegend bedauernswerte Sozialfälle. Oder wenigstens auf dem besten (oder eher dem schlechtesten) Weg dahin. Ngo unterstellt mit einer ironischen Note, dass  Senioren wohl erst jene Männer und Frauen zwischen zwanzig und fünfzig Jahren fragen müssten, ob sie sich denn für ihre wahre Selbstbefindlichkeit interessieren dürften. Dabei sehen Altersforscher übrigens immer erstaunlich jung und äußerst selten wirklich alt aus.

 

Damit bleibt die Frage, was denn ‚das Alter‘ so lebenswert macht, und ob eine lebenserfahrene Langsamkeit in unserer hektisch-schnellen Zeit ein erstrebenswertes Gut ist. Dabei tappen die Senioren viel zu oft ins Fettnäpfchen, schwärmen von guten alten Zeiten, und wollen Jüngeren viel zu oft die eigenen Erfahrungen aufzwingen. Sie ‚outen‘ sich damit selbst und nehmen sich Chancen, die Jugend besser zu erreichen. Dann mal ehrlich: wer hört schon selbst gerne Nörgeleien und verdeckte Vorwürfe, für die man meistens selber gar nichts kann, ist man doch Kind seiner ganz eigenen Zeit.

 

So gesehen fehlt es ‚dem Alter‘ oft an Weitsicht und der ihm zustehenden Weisheit, denn Alt werden allein ist für sich kein Verdienst, sondern Schicksal. Und in Würde ‚alt werden‘ steht dem am Besten, der auch ein Leben ‚in Würde‘ gelebt hat, über sich selbst hinausgewachsen ist, ob durch die Familie oder im Engagement für andere Menschen. Zudem muss sich ‚Alter‘ selbst definieren und finden im Sinne eines lebenswerten Lebens. Oder wie ngo schreibt: „Ich kann mich als Alter um das Wesentliche des Lebens kümmern und lächelnd dabei zuschauen, wie meine jüngeren Zeitgenossen sich mit den Nebensachen herumquälen.“

 

Quellen:

http://www.ngo-online.de/2012/02/5/senioren-aelter-werden/

http://bayernsenioren.wordpress.com/2011/05/13/wer-den-schaden-hat/

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